Claus Angerbauer schilderte in der öffentlichen Mitgliederversammlung der Weßlinger SPD am 15. Mai von persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen, die sein Amt als Gemeinderat und Jugendreferent in Weßling für ihn als Blinden mit sich bringen.
Als Gäste begrüßte der Ortsverein Elisabeth Fuchsenberger, Starnberger SPD-Kandidatin für den Bezirkstag, Tim Weidner, SPD-Landtagskandidat im Stimmkreis Starnberg, Helga Wenz, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen in Starnberg, sowie Michael Muther, Weßlinger Bürgermeister.

Menschen mit Behinderung werden im Alltag mit vielfältigen Problemen konfrontiert; selbst die aktuelle Statistik der schwerbehinderten Menschen wird auf den Seiten des Statistischen Bundesamtes destatis.de mit dem Vermerk „Datei ist nicht barrierefrei gekennzeichnet“. In Deutschland waren Ende 2011 7,3 Millionen Menschen schwerbehindert, 8,9% der gesamten Bevölkerung. Dazu kommen weitere 2,5 Millionen Menschen mit leichter Behinderung, Stand 2009, ebenfalls Statistisches Bundesamt, insgesamt also fast 10 Millionen Bundesbürger, die auf eine barrierefreie Gestaltung ihres Umfelds angewiesen sind!

Als Claus Angerbauer sich 2008 entschloß, auf der Liste der SPD für den Gemeinderat zu kandidieren, hatte er Befürchtungen, ob er den Anforderungen gerecht werden könne und ob er von den Bürgern und Bürgerinnen akzeptiert werden würde.

Es ging: Durch technische Unterstützung, aber vor allem durch die Unvoreingenommenheit der Ratsmitglieder und der Verwaltung hat er sich bestens eingearbeitet und ist heute mit Herzblut Gemeinderat. Zudem hat ihm auch das absolut vorurteilsfreie Miteinander und die auf allen Ebenen vollständig gelungene Integration in der SPD-Fraktion und in den Ortsverein im höchsten Maße bestärkt.

Besonders liegt ihm die Begegnung mit Kindern und Jugendlichen am Herzen. So ist er oft Gast in der Grundschule, sucht Kontakt zu den Jugendlichen und deren Eltern, um ihnen zu zeigen, daß man auch nach einer Erblindung Engagement zeigen kann!

Claus Angerbauer betont, daß Menschen mit Handicap ein vollwertiger und leistungsfähiger Teil der Gesellschaft sind. Er will das Thema Inklusion und Integration weiter vorantreiben und mit seinen Erfahrungen andere Menschen mit Beeinträchtigung ermutigen, sich ebenfalls politisch zu engagieren. Gerade in Behindertenfragen, aber bei weiten nicht nur dort, können sie viele Kernkompetenzen bedienen. Darüber hinaus bewirkt eine Anerkennung, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, einen Abbau von Berührungsängsten und stärkt die grundsätzliche Position Behinderter in der Gesellschaft.

Weitere Materialien: Pressebild und Pressemitteilung

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